___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ An ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________, den ________________ Liebe(r) Vermieter(in), vermutlich haben Sie bereits davon gehört oder wurden sogar schon bei der genannte „Vorbefragung zur Gebäude- und Wohnungszählung“ vom Statistischem Amt angeschrieben: Zum Stichtag 9. Mai 2011 wird in Deutschland eine umfangreiche und von den Behörden als „Zensus 2011“ bezeichnete Volkszählung durchgeführt. Ich betrachte diese Volkszählung vor allem durch die fehlende Information und das Einrichten einer gigantischen Datenbank aller in diesem Land lebenden Menschen als verfassungswidrig. Eine abschließende gerichtliche Klärung dieser Volkszählung wird zur Zeit weiter betrieben. Bis zur endgültigen Klärung wende ich mich mit folgender Bitte an Sie: Bitte geben Sie keine Informationen über die Wohnung, in der ich als Ihr Mieter lebe, an die Behörden zum Aufbau dieser statistischen Datensammlung weiter. Ich bitte Sie besonders die als Nummer W1 gestellte Frage nach den Namen der in der Wohnungen lebenden Menschen unausgefüllt zu lassen. In dieser Frage heißt es wortwörtlich: „Geben Sie bitte bis zu zwei Personen an, die am 9. Mai 2011 in der Wohnung wohnen.“ Wenn hier von „bis zu“ die Rede ist, dann interpretieren Sie das bitte so, dass Sie dort auch gar keinen Menschen namentlich benennen müssen. Sollte das Statistische Amt später erneut auf Sie zukommen und die Beantwortung der Frage bei Bußgeldandrohung von Ihnen erzwingen bleibt uns dann keine andere Wahl. Bis dahin beteiligen Sie sich bitte nicht an dieser staatlichen Datensammelwut. Ich fände es aber gut, wenn Sie sich auch selber weiter darüber informieren, was mit der Volkszählung alles auf uns zukommt und sich eine eigene Meinung bilden. Ich haben Ihnen auf der Rückseite dieses Blattes einige Punkte zu Ihrer Information zusammengestellt. Kritische und unabhängige Informationen gibt es vom „Arbeitskreis Zensus“ unter: www.zensus11.de Die Statistischen Behörden informieren unter der Internet-Adresse: www.zensus2011.de Viele gute und freundliche Grüße von Ihrem Mieter, Weitergehende Informationen zur Volkszählung 2011 Bei der Volkszählung 2011 werden (unter anderem!) alle Menschen, denen ein Wohnhaus, eine Wohnung oder Miethaus, ein Schiff, ein stationärer Campingwagen, ein Bauwagen oder eine sonstige Wohngelegenheit gehört darüber befragt, wie diese Unterkunftsmöglichkeiten beschaffen sind, wie sie beheizt werden, ob es Duschen und Toiletten darin gibt. Außerdem werden Fragen zu den Bewohnern gestellt. Wie viele es denn tatsächlich sind und wie sie heißen (bis zu zwei Bewohner sollen namentlich aufgelistet werden.) Neben dieser Befragung, von der etwa 17,5 Millionen Menschen betroffen sind, werden noch weitere Fragebögen versendet bzw. von Volkszählern vorbeigebracht und mit diesen gemeinsam beantwortet. So sollen die Menschen Auskunft über ihren eigenen Migrationshintergrund geben, aber auch über den ihres Vaters und ihrer Mutter. Die Menschen sollen angeben, welcher Religionsgesellschaft sie zugehörig sind, weiterhin gibt es eine Fragen zu Weltanschauung und Glaubensbekenntnis. Das sind nur drei von 46 Fragen, die in diesem Bogen gestellt werden. Schließlich werden auch noch alle Obdachlosen alle Gefängnisinsassen und alle Menschen aus psychiatrischen Anstalten und aus Heimen für Flüchtlinge, Behinderte, Alte und Studenten per Fragebogen explizit erfasst. (Nebenbei: Alle, die einen dieser Fragebögen zugesendet oder vorgelegt bekommen – also auch Sie – sind per Gesetz dazu verpflichtet, alle Fragen zu beantworten, vollständig und wahrheitsgemäß. Falls Sie dem nicht nachkommen, droht man mit Buß- oder Zwangsgeldern in Höhen von theoretisch bis zu 5.000 bzw. 10.000 Euro!) Und auch wenn nicht alle Einwohner Deutschlands einen Fragebogen zu Gesicht bekommen, so werden doch von allen Leuten eine Menge Daten unter anderem aus sämtlichen Meldeämtern und von der Bundesagentur für Arbeit zusammengetragen und zentral und auf bis zu vier bzw. sechs Jahre nicht anonymisiert gespeichert. Bereits am 1. November 2010 hat der Aufbau dieser in Deutschland bislang noch nie dagewesenen Datensammlung über die Bevölkerung mit der Zusammenziehung der Daten aus allen Meldeämtern begonnen, ohne dass wir darüber informiert worden sind. Oder haben Sie das etwa schon gewusst? Und schließlich noch ein Wort zu den Kosten des Projekts: In 2002 hat man diese noch mit 336 Millionen Euro berechnet. Im Juni 2010 mussten die Behörden allerdings zugeben, dass die Kosten bei mindestens 754 Millionen Euro liegen würden. Und seither erfährt man zu diesem Thema gar nichts neues mehr ... Falls Sie schon einmal einen Blick auf den auf Sie zukommenden Fragebogen werfen möchten, dann schauen Sie unter http://tinyurl.com/zensusfragebogen-vermieter nach.