Konzept: "Lernspiel" Vorratsdatenspeicherung

Aus Freiheit statt Angst!

(Unterschied zwischen Versionen)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 3: Zeile 3:
===Worum geht's?===
===Worum geht's?===
-
Ziel ist es, einen fiktiven Fall zu schaffen, an dem sich die potenziellen Gefahren und die Nutzlosigkeit der Vorratsdatenspeicherung verdeutlichen lässt. Dieser Fall mus klar zeigen, dass die Vorratsdatenspeicherung nicht nur für böse Terroristen gefährlich werden kann, sondern für jedermann. Die Zielsetzung der VDS wird sogar pervertiert, weil ein gutgläubigee Bürger ins Fadenkreuz der Ermittlungen gerät, weil er sich nicht vor der VDS schützt, während ein Krimineller durch das Raster rutscht, weil er um die VDS weiß und sich ihr mit einfachen Mitteln entzieht. Der Fall wird in in Form eines interaktiven Spiels aufbereitet, möglicherweise als Flash-Animation. Eine Papierversion ist auch denkbar.
+
Ziel ist es, einen fiktiven Fall zu schaffen, an dem sich die potenziellen Gefahren und die Nutzlosigkeit der Vorratsdatenspeicherung (VDS) verdeutlichen lässt. Dieser Fall muss klar zeigen, dass die VDS nicht nur für böse Terroristen gefährlich werden kann, sondern für jedermann. Die Zielsetzung der VDS sollte in diesem konstruierten Fall sogar pervertiert werden, indem ein gutgläubigee Bürger ins Fadenkreuz der Ermittlungen gerät, weil er sich nicht vor der VDS schützt, während ein Krimineller durch das Raster rutscht, weil er um die VDS weiß und sich ihr mit einfachen Mitteln entzieht. Der Fall wird in in Form eines interaktiven Spiels aufbereitet, möglicherweise als Flash-Animation. Eine Papierversion ist auch denkbar.
===Eine Idee===
===Eine Idee===
Zeile 19: Zeile 19:
===Umsetzung===
===Umsetzung===
-
Wir brauchen natürlich erst mal eine gute Rahmenhandlung. Aufbauend darauf konstruieren wir zwei Sätze von Vorratsdaten (Telefongespräche, Mobilfunkdaten, E-Mails). Der Rätselrater wird dann dazu aufgefordert, diese Daten von beiden Protagonisten zu analysieren und zu interpretieren. Man glaubt am Ende der Interpretation, dass A sich strafbar gemacht hat. Dann deckt man erst auf, was A wirklich gemacht hat und erklärt die Situation. Insbesondere die Rolle der Vorratsdaten muss hier klar werden. („Ich habe doch nichts zu verbergen.“). Danach zeigt man, wie B sich mit ganz einfachen Mitteln der Vorratsdatenspeicherung entzogen hat und damit der Verurteilung entgeht.
+
Wir brauchen natürlich erst mal eine gute Rahmenhandlung. Aufbauend darauf konstruieren wir zwei Sätze von Vorratsdaten (Telefongespräche, Mobilfunkdaten, E-Mails). Der Spieler wird dann dazu aufgefordert, diese Daten von beiden Protagonisten zu analysieren und zu interpretieren. Man glaubt am Ende der Interpretation, dass A sich strafbar gemacht hat. Dann deckt man erst auf, was A wirklich gemacht hat und erklärt die Situation. Insbesondere die Rolle der Vorratsdaten muss hier klar werden. („Ich habe doch nichts zu verbergen.“). Danach zeigt man, wie B sich mit ganz einfachen Mitteln der Vorratsdatenspeicherung entzogen hat (Internetcafe, öffentliche Telefone) und damit der Verurteilung entgeht.
===Offensichtliche Kritikpunkte===
===Offensichtliche Kritikpunkte===
-
* Natürlich stützen sich die Ermittlungsbehörden nicht nur auf die Vorratsdaten. Die Konstruktion ist eine bewusste Überspitzung.
+
* Natürlich stützen sich die Ermittlungsbehörden nicht nur auf die Vorratsdaten. Der Fall ist bewusst überspitzt formuliert.
 +
* Die geschilderte Situation ist ganz offenslichtlich konstruiert und beschreibt einen "worst case". Aber wenn die Regierung in ihren Begründungen zu solchen worst case Szenarien greift (terroristische Anschläge mit vielen Toten, totalem Chaos und Untergang des Abendlandes), dann dürfen wir das auch.
===Offene Fragen für die realistische Konstruktion der Situation===
===Offene Fragen für die realistische Konstruktion der Situation===

Version vom 19:15, 15. Jan. 2009

Inhaltsverzeichnis

"Lernspiel" für Internet-Auftritt und Kampagnen des AK Vorrat

Worum geht's?

Ziel ist es, einen fiktiven Fall zu schaffen, an dem sich die potenziellen Gefahren und die Nutzlosigkeit der Vorratsdatenspeicherung (VDS) verdeutlichen lässt. Dieser Fall muss klar zeigen, dass die VDS nicht nur für böse Terroristen gefährlich werden kann, sondern für jedermann. Die Zielsetzung der VDS sollte in diesem konstruierten Fall sogar pervertiert werden, indem ein gutgläubigee Bürger ins Fadenkreuz der Ermittlungen gerät, weil er sich nicht vor der VDS schützt, während ein Krimineller durch das Raster rutscht, weil er um die VDS weiß und sich ihr mit einfachen Mitteln entzieht. Der Fall wird in in Form eines interaktiven Spiels aufbereitet, möglicherweise als Flash-Animation. Eine Papierversion ist auch denkbar.

Eine Idee

Konstruktion einer Situation in der es zwei Protagonisten A und B gibt. Beide kommen ins Visier der Ermittlungsbehörden. Die Situation muss derart gestaltet sein, dass die Rechtslage eine Interpretation der Vorratsdaten zulässt, z. B. Verstöße gegen das BTM oder so was schönes wie „Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragsstellung“ (wie absurd!). Siehe Gesetzestext.

A ist ein gesetzestreuer Bürger, dem die Problematik nicht bewusst ist und der sich der Vorratsdatenspeicherung daher nicht entzieht. Er ist zur falschen Zeit am falschen Ort und unter dem Eindruck des Verdachts legt sein aus den Vorratsdaten erstellbares „Sozialprofil“ verknüpft mit dem Bewegungsprofil fast zwangsläufig eine (Vor-) Verurteilung nahe. B ist ein Bösewicht, der sehr wohl um die Vorratsdatenspeicherung weiß und der sich daher mit ganz einfachen Mitteln dieser entzieht. Die Analyse der Vorratsdaten liefert hier keine Ansatzpunkte.

Der Rätselrater (man verzeihe die rein männliche Form, keine Diskriminierung) muss also erst mal in die falsche Richtung geführt werden und soll am Ende hoffentlich überrascht und entsetzt die Brisanz des Themas verstehen.

Eine weitere Idee

Gleiche Vorgehensweise mit nur einer Person. Motto: „Gib mir die Vorratsdaten einer beliebigen Person und ich finde etwas Kompromittierendes“.

Umsetzung

Wir brauchen natürlich erst mal eine gute Rahmenhandlung. Aufbauend darauf konstruieren wir zwei Sätze von Vorratsdaten (Telefongespräche, Mobilfunkdaten, E-Mails). Der Spieler wird dann dazu aufgefordert, diese Daten von beiden Protagonisten zu analysieren und zu interpretieren. Man glaubt am Ende der Interpretation, dass A sich strafbar gemacht hat. Dann deckt man erst auf, was A wirklich gemacht hat und erklärt die Situation. Insbesondere die Rolle der Vorratsdaten muss hier klar werden. („Ich habe doch nichts zu verbergen.“). Danach zeigt man, wie B sich mit ganz einfachen Mitteln der Vorratsdatenspeicherung entzogen hat (Internetcafe, öffentliche Telefone) und damit der Verurteilung entgeht.


Offensichtliche Kritikpunkte

  • Natürlich stützen sich die Ermittlungsbehörden nicht nur auf die Vorratsdaten. Der Fall ist bewusst überspitzt formuliert.
  • Die geschilderte Situation ist ganz offenslichtlich konstruiert und beschreibt einen "worst case". Aber wenn die Regierung in ihren Begründungen zu solchen worst case Szenarien greift (terroristische Anschläge mit vielen Toten, totalem Chaos und Untergang des Abendlandes), dann dürfen wir das auch.

Offene Fragen für die realistische Konstruktion der Situation

  • Wie hoch ist die Ortsauflösung von Mobilfunkzellen in Großstädten wie Berlin?
  • Wieviele Internet-Cafes gibt es in Berlin?
  • Wieviele Läden, in denen man "kostengünstig" telefonieren kann?
  • Wieviele öffentliche Telefonzellen?
Persönliche Werkzeuge
Werkzeuge