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Aus Freiheit statt Angst!

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Inhaltsverzeichnis

Stummer Protest

Worum geht es?

Du möchtest auf einer Parteien-Kundgebung (z.B. einer Wahlkampfveranstaltung) deine (möglicherweise konträre) Meinung allen mitteilen.

Du hast nicht besonders viel Geld und noch weniger Unterstützung von Freunden, schlimmstenfalls gar keine.

Außerdem möchtest du nichts Ungesetzliches tun.

Dazu haben wir uns in Hannover das Konzept des "Stummen Protests" ausgedacht.


Vorraussetzungen

Auf Wahlkampf- und anderen publikumsoffenen Parteiveranstaltungen, bei Podiumsdiskussionen und öffentlichen Reden ergeben sich Chancen, bedeutenden politischen Entscheidungsträgern die eigene Meinung mitzuteilen und auszudrücken.

Allermeist ist die Situation jedoch so, dass es keine echte und faire Möglichkeit gibt, in einen sachlichen Diskurs zu geraten und mit ausreichender Zeit sachliche Argumente auf eine gerechte Art und Weise auszutauschen.


Idee und Umsetzung

Beim "Stummen Protest" geht es darum, auf solchen Veranstaltungen trotzdem seine Meinung kund zu tun.

Du benötigst ein möglichst großes Protestschild, auf dem du den dir wichtigen Punkt deiner Meinung in knappen aber prägnanten Worten oder auch mit einem einfachen klaren Bild ausdrückst.

Mit einem solchen Schild positionierst Du Dich an einem gut sichtbaren Ort, ohne dabei jedoch das reguläre Publikum zu behindern, z.B. seitlich der Bühne. Während der Veranstaltung oder während des Auftritts bestimmter RednerInnen stehe auf und halte Dein Schild hoch, ohne dabei jedoch etwas zu sagen/schreien/rufen.

Durch dieses Verhalten gibt es keinen Grund für Veranstalter oder Ordnungskräfte, einzuschreiten oder Dich der Veranstaltung zu verweisen. Niemand kann behaupten, es handle sich um eine Störung oder so etwas. Aber alle werden sich fragen, was wohl auf Deinem Schild steht und was Dein Anliegen sein könnte :-)

Tipps zum Schild

  • Denke gut darüber nach, was du wirklich ausdrücken und mitteilen willst. Konzentriere dich auf das Wesentliche.
  • Nicht zu viel Text! (Das kann dann niemand lesen, weil zu kleine Schrift.)
  • Nicht zu wenig Text! (Jeder Betrachter muss deine Meinung und Absicht deuten und nachvollziehen können.)
  • Klapp- bzw. faltbare Schilder sind von Vorteil, wenn die Sorge besteht, dass man ansonsten nicht auf eine Veranstaltung gelassen wird.
  • Keine anzügliche, ironische, verletzende, unsachliche oder ungesetzliche Textinhalte.
  • Wetterfeste Schilder bei Veranstaltungen im Freien (Regen, Wind) - also z.B. ein Klappschild aus zwei oder vier laminierten DIN-A4-Seiten, die per Tesafilm zusammengehalten werden.

Tipps zur Durchführung

  • Setze bzw. stelle dich immer an den Rand des Publikums, damit du niemand anderem die Sicht versperrst und so einen Anlass zum Rauswerfen bietest.
  • Suche dir eine Stelle nicht zu weit hinten, damit Publikum und Menschen auf der Bühne dich sehen und deinen Protest wahrnehmen können.
  • Sage nichts, rufe nichts und lass dich von keinen Bemerkungen der Veranstalter, des Redners oder anderer Leute aus dem Publikum provozieren. Wenn du dich auf dieses Spiel einlässt, dann bist du selber schuld, wenn du dann von der Veranstaltung verwiesen wirst. Also sei dein eigener Meister und: Schweige! Sei beharrlich!
  • Wenn Sicherheitsleute dich darum bitten, die Veranstaltung zu verlassen, dann sage, dass du das nicht tun wirst, weil du deine Meinung frei äußern willst und außerdem weder das Publikum noch die Veranstaltung störst. Damit haben Sie keinen ordentlichen Grund, dich zu "entfernen".
  • Solange du dich an die Regeln hältst und die Veranstaltung nicht störst, wird sich niemand wagen, dich trotzdem und gegen deinen Willen fortzubringen, denn damit würden sie sich in ein schlechtes Licht rücken.
  • Ein Protestschild ohne Stange ist einfacher zu transportieren und mitzubringen. Es ist zwar sehr anstrengend, unter Umständen über etliche -zig Minuten das Schild an einer Hand hochzuhalten. Aber diese Anstrengung kann zum Ausdruck deines festen Willens werden und verschafft dir mitunter auch Anerkennung unter den Anwesenden.
  • Es schadet nichts, sich kleidungsmässig dem zu erwartenden Publikum anzupassen. Mach das aber nur, wenn du Lust und Laune dazu hast. Sonst bringt es nichts.
  • Wenn man mit mehreren Leuten den stummen Schilderprotest ausüben will, kann es beeindruckender sein, sich auf verschiedene Stellen zu verteilen.
  • Halte dein Schild erst dann hoch, wenn es inhaltlich passend ist. Also nicht zu früh oder gar, bevor die Veranstaltung begonnen ist. (Du kannst auch mehrere Schilder machen - für jeden Redner ein passendes und inhaltlich zugeschnittenes Schild!)
  • Führe einen solchen Protest nur dann durch, wenn du dir wirklich eine eigene Meinung und ein eigenes Urteil über einen Sachverhalt gebildet hast.
  • Halte dein Schild nur hoch, wenn du das, was darauf steht, 100%ig vertreten kannst.

Erfahrungen

Manchmal tun einige Politiker so, als würden Sie dich nicht sehen oder wahrnehmen - dann meiden Sie bei Ihren Blicken ins Publikum besonders deine Ecke.

Manchmal gehen die Politiker in Ihrer Rede auf deinen Protest ein und im Einzelfall stellen Sie sogar eine Frage an dich oder sehen dich an. Du brauchst keine Angst zu haben.

Wichtig ist nur: Lass dich nicht auf einen Scheindialog ein und schweige! Eine faire Diskussion wird es in aller Regel nie geben (können). Blicke den Politikern fest in die Augen - du machst nichts Ungesetzliches und hast dich nicht für deinen Protest zu schämen - eher im Gegenteil!

Du benötigst ordentlich Mut und einen festen Willen, das Schild erst einmal zu zücken und hochzuhalten, wenn du alleine bist. Zu zweit geht das schon viel viel leichter! Sprecht euch gegenseitig Mut zu, in Worten oder in Blicken.


Von Hannover aus haben wir derartige Proteste erfolgreich durchgeführt:

  • 14.1.2008 Stummer Schilderprotest bei CDU-Wahlkampfveranstaltung im dörflichen Alfeld-Brokensen mit Herrn Schäuble.
  • 24.1.2008 Stummer Schilderprotest bei CDU-Abschlußkundgebung in der Eilenriedehalle Hannover u.a. mit Frau Merkel, Herrn Wulff.
  • 25.1.2008 Stummer Schilderprotest bei SPD-Abschlußkundgebung im Star-Event-Center Hannover vor Herrn Jüttner, Herrn Beck und Herrn Schröder.
  • 11.1.2009 Stummer Schilderprotest beim FDP-Neujahrsempfang.
  • 6.6.2009 Stummer Schilderprotest auf einer SPD-Wahlkampfveranstaltung mit Herrn Müntefering.
  • 12.6.2009 (Nur teilweise stummer) Schilderprotest bei einem Auftritt von "Zensursula" von der Leyen an der Universität Hannover
  • 4.7.2009 Stummer Schilderprotest gegen die Laudatio von Frau von der Leyen (Zensursula) auf der "Leinestern"-Freiwilligenvereins-Preis-Verleihung im Maritim-Hotel Hannover-Flughafen.
  • 31.8.2009 Stummer Schilderprotest bei SPD Wahlkampfauftakt auf dem Opernplatz in Hannover
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