Freiheit statt Angst am 11. September 2010/Freiheit statt Angst 2.0

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Freiheit statt Angst 2.0

Nach den erfolgreichen Protesten der letzten Jahre bereiten sich Datenschützer und Netzaktivisten rund um den Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung auch in diesem Jahr auf eine erfolgreiche Demonstration für Datenschutz und Bürgerrechte vor. Vieles – aber längst nicht alles – läuft dabei über digitale Kanäle. Denn wie es sich für eine technikaffine Bewegung gehört, nutzen sie intensiv die Möglichkeiten des Web 2.0 für ihre Zwecke.

Wie in jedem Jahr findet sich unter http://www.freiheitstattangst.de die Hauptseite der Demo und wie bereits in den letzten Jahren wird vieles über die öffentlichen Wikis gesteuert. Ob nun Schlafplätze, Anfahrt oder die Einteilung der Ordner – die Orga bleibt so für jeden übersichtlich und schnell wird klar, wo man sich am gewinnbringendsten einsetzen kann. Schnell wird klar, dass nicht alles digital zu bewältigen ist. Flyer verteilen und Plakate kleben - das geht leider noch immer ausschließlich analog. Grundsatzfragen und die tägliche Koordination („Wer hat noch einen Drucker abzugeben?“, „Wer muss noch angeschrieben werden?“) laufen über die Mailingliste der Demo, bei der sich auch zahlreiche nicht-Berliner einbringen und helfen die Werbetrommel am laufen zu halten.

„Wir freuen uns über jede helfende Hand“, so Andreas Baum, dem in seiner Doppelfunktion als Landesvorsitzender der Piratenpartei Berlin und freiwilliger Helfer im Demobüro an der Hessischen Straße noch viele schlaflose Nächte bevorstehen werden. „Wer will kann einfach bei uns vorbeischneien – neue Leute sind hier immer willkommen.“ Die Mobilisierung ist in vollem Gange und im Demobüro in der Hessischen Straße liegen Flyer und Plakate bereit. Diese können jederzeit abgeholt und weiterverteilt werden. „Sogar ein Aufruf auf türkisch ist in Planung“, berichtet Missi xxx. Schließlich sind Migrantinnen und Migranten oft die ersten Opfer staatlicher Überwachungsstrategien, weshalb Pro Asyl auch in diesem Jahr die Demo unterstützen wird. Denn trotz der stetig wachsenden öffentlichen Aufmerksamkeit für das Thema Datenschutz ist die Organisation noch lange kein Selbstläufer und wird auf den Schultern zahlreicher Freiwilliger Helfer

bewältigt. „Ich bin jetzt schon das vierte Jahr mit dabei“, so Ryo Kato vom FoeBuD e.V. Berlin „Was die Verkabelung und Technik von Großveranstaltungen angeht, kann mich so leicht nichts mehr schocken. In den ersten Jahren sind wir mit dem nötigsten ausgekommen und da musste man schon mal improvisieren.“ Und Peter Ehrtraud, berliner Künstler erinnert sich an die erste Freiheit statt Angst Demo 2007 „Ich habe wochenlang an unserer Datenkrake gesessen, damit sie rechtzeitig zur Demo als Blickfang fertig wird.“ Die Arbeit hat sich gelohnt – denn seitdem ist „Otto“, wie die Datenkrake (lat. Octopaeia Dateia) seitdem genannt wird zum ständigen Begleiter der Datenschutzaktivisten geworden.

Um die Aktivisten über die Fortschritte und die Möglichkeiten sich einzubringen zeitnah auf dem Laufenden halten zu können haben er und Nico XXX vor kurzem den offiziellen Blog für die Demokoordination in Betrieb genommen. „Der Blog ist eine gute Möglichkeit Informationen schnell an die Leute zu transportieren, die uns unterstützen möchten.“ Wenn akuter Bedarf an Hilfe jeglicher Art besteht, kann dies über den Blog zukünftig schneller verbreitet werden. Verlinkt werden ist ausdrücklich erwünscht. Ebenso die Einbindung des im Wiki bereitstehenden Demobanners für Homepage oder Blog. „Natürlich freuen wir uns auch darüber, wenn jemand Meldungen einfach schnell über Twitter weiterzwitschert“, lacht Sandra Mamitzsch vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung Berlin, die schon das xx Jahr in Folge an der Erschließung neuer Medien für die Demoorga mithilft. „Und auch in den großen Sozialen Netzwerken gibt es bereits Gruppen für die Demo. Selbstverständlich kann man uns aber auch direkt über Twitter folgen“, wirft sie schnell nach. Freiheit statt Angst nutzt in diesem Jahr alle Kanäle um für die Demo am 11.09.2010 zu werben. Verwunderlich ist dies nicht – was sollte man sonst auch erwarten, wenn die Netzcommunity mobilisiert.


Linkliste:

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