Hannover/VoVo11

Aus Freiheit statt Angst!

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<center>Dieses ist die regionale Seite der OG Hannoverzur Volkszählung 2011
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'''Kampagnen-Homepage: [http://zensus11.de/ http://zensus11.de]'''
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== 12.6.2010: Umfrage zur Volkszählung 2011 ==
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Weil wir uns für die "Stimmung auf der Straße" zum Thema Volkszählung einen etwas besseren Eindruck verschaffen wollten, haben wir uns auf einen Samstag Mittag zwei Stunden auf den Kröpcke gestellt und eine kleine - nicht repräsentative - Umfrage durchgeführt.
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Weil wir uns über die "Stimmung auf der Straße" zum Thema Volkszählung einen etwas besseren Eindruck verschaffen wollten, haben wir uns auf einen Samstag Mittag zwei Stunden auf den Kröpcke gestellt und eine kleine - nicht repräsentative - Umfrage durchgeführt.
Anhand eines [https://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/images/Volksz%C3%A4hlungsumfrage.pdf Fragebogens] haben wir 25 Menschen angesprochen, erklärt, gefragt und miteinander diskutiert. Aufgrund der - zu erwartenden - allgemein recht hohen Unkenntnis über die Volkszählung waren die Interviews recht langwierig, so dass wir in den zwei Stunden nicht mehr Leute erreichen konnten.
Anhand eines [https://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/images/Volksz%C3%A4hlungsumfrage.pdf Fragebogens] haben wir 25 Menschen angesprochen, erklärt, gefragt und miteinander diskutiert. Aufgrund der - zu erwartenden - allgemein recht hohen Unkenntnis über die Volkszählung waren die Interviews recht langwierig, so dass wir in den zwei Stunden nicht mehr Leute erreichen konnten.
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Überraschend eindeutig, fast einstimmig, fiel die '''starke Ablehnung der Auskunftspflicht insbesondere im Zusammenhang mit dem angedrohten Bußgeld''' aus.
Überraschend eindeutig, fast einstimmig, fiel die '''starke Ablehnung der Auskunftspflicht insbesondere im Zusammenhang mit dem angedrohten Bußgeld''' aus.
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Dass '''etwa drei Viertel der Befragten noch nicht von der Volkszählung gehört''' hatten war weniger verwunderlich als die sehr häufig vertretene Meinung, dass man "natürlich nichts" dafür geben würde, nicht an der Umfrage teilnehmen zu dürfen. Eine Person sagte sogar, sie würde dann lieber "drei Tage in den Knast" gehen, statt die Fragen zu beantworten oder ein Bußgeld für die Nichtbeantwortung zu zahlen.
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Dass '''etwa drei Viertel der Befragten noch nicht von der Volkszählung gehört''' hatten war weniger verwunderlich als die sehr häufig vertretene Meinung, dass man "natürlich nichts" dafür geben würde, um nicht an der Umfrage teilnehmen zu müssen. Eine Person sagte sogar, sie würde dann lieber "drei Tage in den Knast" gehen, statt die Fragen zu beantworten oder ein Bußgeld für die Nichtbeantwortung zu bezahlen.
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Interessant auch die Begegnung mit einer Familie, deren Elternteile die Volkszählung in 1987 verweigert haben und die "natürlich" auch im nächsten Jahr boykottieren würden. (Mit einem Bußgeld wurden die beiden damals übrigens '''nicht''' belangt!)<br>
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Interessant auch die Begegnung mit einer Familie, deren Elternteile die Volkszählung in 1987 verweigert haben und die "natürlich" auch im nächsten Jahr boykottieren werden. (Mit einem Bußgeld wurden die beiden damals übrigens '''nicht''' belangt!)<br>
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Unseren Vorschlag, eine "alternative Sammelstelle" für nicht ausgefüllte Fragebögen von Volkszählungs-Verweigerern einzurichten, fanden sie gut und berichteten darüber, dass sie in 1987 solche Fragebögen in großen Mengen an Wäscheleinen aufgehangen habe! In Berlin wurde damit [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Vz-boyk.png&filetimestamp=20080406125016 großflächig die Berliner Mauer tapeziert]...
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Unseren Vorschlag, eine "alternative Sammelstelle" für nicht ausgefüllte Fragebögen von Volkszählungs-Verweigerern einzurichten, fanden sie gut und berichteten darüber, dass sie in 1987 solche Fragebögen in großen Mengen an Wäscheleinen aufgehangen habe! In Berlin wurde [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Vz-boyk.png&filetimestamp=20080406125016 die Berliner Mauer großflächig mit leeren Fragebögen tapeziert]...
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Uns wurde klar, dass junge Menschen mit dem Begriff "Volkszählung" oft überhaupt gar nichts anfangen können, viele andere der Meinung sind, dass bei einer Volkszählung nur "abgezählt" und sonst nichts gefragt und erfasst wird.
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Uns wurde klar, dass junge Menschen mit dem Begriff "Volkszählung" oft überhaupt gar nichts anfangen können, viele andere der Meinung sind, dass bei einer Volkszählung nur "abgezählt" und nichts weiteres gefragt und erfasst wird.
'''Bedenklich''' stimmten die jeweils mehrfach vertretenen, klassische Ansichten, dass "man nichts zu verbergen habe", dass "der Staat doch sowieso schon alles über mich weiss" und dass Menschen muslimischen Glaubens deswegen besonders unter die Lupe genommen werden, weil "die besonders viel mit Terrorismus zu tun haben."
'''Bedenklich''' stimmten die jeweils mehrfach vertretenen, klassische Ansichten, dass "man nichts zu verbergen habe", dass "der Staat doch sowieso schon alles über mich weiss" und dass Menschen muslimischen Glaubens deswegen besonders unter die Lupe genommen werden, weil "die besonders viel mit Terrorismus zu tun haben."
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Zum letzteren Vorurteil gab es allerdings auch genau so viel aufgeklärtere Einschätzungen, es war von "Vorurteilen", "typisch deutsch", "Rassismus" und "Stigmatisierung von Ausländern" zu hören.
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Zum letzteren Vorurteil gab es allerdings auch genau so viel aufgeklärtere Einschätzungen - es war von "Vorurteilen", "typisch deutsch", "Rassismus" und "Stigmatisierung von Ausländern" zu hören.
Vereinzelt gab es auch Stimmen wie z.B. "Ach Quatsch - ihr wollt mich verkohlen", "Unglaublich." oder "This is ridiculous.".
Vereinzelt gab es auch Stimmen wie z.B. "Ach Quatsch - ihr wollt mich verkohlen", "Unglaublich." oder "This is ridiculous.".

Version vom 12:34, 13. Jun. 2010



Dieses ist die regionale Seite der OG Hannover zur Volkszählung 2011

Kampagnen-Homepage: http://zensus11.de

Zentrale wiki-Seite zur Volkszählung: Volkszählung im wiki des AK Vorrat


12.6.2010: Umfrage zur Volkszählung 2011

Weil wir uns über die "Stimmung auf der Straße" zum Thema Volkszählung einen etwas besseren Eindruck verschaffen wollten, haben wir uns auf einen Samstag Mittag zwei Stunden auf den Kröpcke gestellt und eine kleine - nicht repräsentative - Umfrage durchgeführt.

Anhand eines Fragebogens haben wir 25 Menschen angesprochen, erklärt, gefragt und miteinander diskutiert. Aufgrund der - zu erwartenden - allgemein recht hohen Unkenntnis über die Volkszählung waren die Interviews recht langwierig, so dass wir in den zwei Stunden nicht mehr Leute erreichen konnten.

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: identify: option requires an argument `-size'.
/srv/www/vorratsdatenspeicherung-wiki/convert.noanim: line 4: [: -gt: unary operator expected
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Die Auswertung der Ergebnisse der Befragung ist natürlich aufgrund des geringen Umfangs an Befragten mit Vorsicht "zu genießen".

Überraschend eindeutig, fast einstimmig, fiel die starke Ablehnung der Auskunftspflicht insbesondere im Zusammenhang mit dem angedrohten Bußgeld aus.

Dass etwa drei Viertel der Befragten noch nicht von der Volkszählung gehört hatten war weniger verwunderlich als die sehr häufig vertretene Meinung, dass man "natürlich nichts" dafür geben würde, um nicht an der Umfrage teilnehmen zu müssen. Eine Person sagte sogar, sie würde dann lieber "drei Tage in den Knast" gehen, statt die Fragen zu beantworten oder ein Bußgeld für die Nichtbeantwortung zu bezahlen.

Interessant auch die Begegnung mit einer Familie, deren Elternteile die Volkszählung in 1987 verweigert haben und die "natürlich" auch im nächsten Jahr boykottieren werden. (Mit einem Bußgeld wurden die beiden damals übrigens nicht belangt!)
Unseren Vorschlag, eine "alternative Sammelstelle" für nicht ausgefüllte Fragebögen von Volkszählungs-Verweigerern einzurichten, fanden sie gut und berichteten darüber, dass sie in 1987 solche Fragebögen in großen Mengen an Wäscheleinen aufgehangen habe! In Berlin wurde die Berliner Mauer großflächig mit leeren Fragebögen tapeziert...

Uns wurde klar, dass junge Menschen mit dem Begriff "Volkszählung" oft überhaupt gar nichts anfangen können, viele andere der Meinung sind, dass bei einer Volkszählung nur "abgezählt" und nichts weiteres gefragt und erfasst wird.

Bedenklich stimmten die jeweils mehrfach vertretenen, klassische Ansichten, dass "man nichts zu verbergen habe", dass "der Staat doch sowieso schon alles über mich weiss" und dass Menschen muslimischen Glaubens deswegen besonders unter die Lupe genommen werden, weil "die besonders viel mit Terrorismus zu tun haben."

Zum letzteren Vorurteil gab es allerdings auch genau so viel aufgeklärtere Einschätzungen - es war von "Vorurteilen", "typisch deutsch", "Rassismus" und "Stigmatisierung von Ausländern" zu hören.

Vereinzelt gab es auch Stimmen wie z.B. "Ach Quatsch - ihr wollt mich verkohlen", "Unglaublich." oder "This is ridiculous.".

Wir haben die komplette Umfrage als Audiomitschnitt aufgenommen und überlegen, ob wir ein kleines "Best-of" der Antworten zusammenzustellen.

Auf jeden Fall hat es den Mitmachenden Spaß gemacht, die Reaktion der Passanten war unerwartet freundlich und aufgeschlossen.

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