BgU Aktionsideen
Ansatz
Ich denke, dass es wichtig ist, bewusst an das Thema der Aktionsformen heranzugehen, um
- (1) etwas zu erreichen und nicht nur etwas zu tun,
- (2) Freude an der Sache zu haben, da man es sonst nicht lange durchhält, und
- (3) möglichst viele Menschen zum Mitmachen zu motivieren.
Ich habe den Eindruck, dass viele Aktionen besonders den ersten Punkt unterbewerten und damit ihr eigentliches Ziel verfehlen.
Um dem Abhilfe zu schaffen, sind im Folgenden einige vielversprechende Ressourcen mit absteigender Bedeutung aufgelistet.
Den Kern der Idee trifft der Vortrag „Mit Kunst die Gesellschaft hacken“ vom „Zentrum für politische Schönheit“.
- „Mit Kunst die Gesellschaft hacken“
Stefan Pelzer and Philipp Ruch vom „Zentrum für politische Schönheit“ - Beautiful Trouble – Handbuch für eine unwiderstehliche Revolution
Buch mit einer Sammlung moderner kunstvoller Protestmethoden, die Spaß machen.
Überblick des Inhalts - Everyday Rebellion – The Art of Change
Auf dieser Plattform können Aktivisten ihr eigenes Material hochladen, aber auch auf eine ständig wachsende Zahl von Video-Tipps, Checklisten, Tutorials und Bücher in unterschiedlichen Sprachen für ihren täglichen Widerstand zugreifen. - Mehr Ideen: Protokoll vom 04.01.2015
Fazit für maximalen Einfluss
- Das thematisieren, was denen mit Macht oder Verantwortung weh tut.
- Die Verantwortlichen in Zugzwang bringen.
- Identifizieren, was man beseitigen möchte und den direktesten Weg nehmen. Diesen zu PR-Zwecken und dann noch etwas interessanter gestalten.
- Die Aktion so weit vorbereiten, dass die Öffentlichkeit es so einfach wie möglich hat mitzumachen und gleichzeitig möglichst viel Spaß daran hat.
- Selbstreflexion
- Unser Mandant: XXX
- Das Mandat: XXX
- Unsere Unterstützer: XXX
- Was wollen wir? Was steht uns im Weg/ wer arbeitet gegen uns/ welches Verhalten entspricht nicht unseren Werten?
„Big Brother is Watching You“-Plakate
Aktion: | Plakate im Stil von 1984s „Big Brother is Watching You“ mit den entsprechenden Gesichtern von Verantwortlichen plakatieren. |
Erhoffter Effekt: | Bedrohliches Gefühl der Überwachung und Kontrolle mit den Gesichtern der Verantwortlichen verbinden. |
Tatsächlicher Effekt: | ungetestet |
Fahndungsplakate
Aktion: | Die für z.B. Überwachung verantwortlichen Personen/ Gruppen/ Parteien namentlich nennen. |
Erhoffter Effekt: | Brandmarkung der Personen/ Gruppen/ Parteien |
Tatsächlicher Effekt: | Weiß da jemand was? |
Ursprüngliche Idee: Fahndungsplakate vom CCC für Datenschnüffler und Überwachungstäter
Gegen-Überwachung
Aktion: | Treffen von Leuten überwachen, die mehr Überwachung fordern, um ihnen den Spiegel vorzuhalten. |
Erhoffter Effekt: | Reflexion bei den Betroffenen |
Tatsächlicher Effekt: | unbekannt |
Ursprüngliche Idee: Activists from the Swedish Pirate Party’s youth wing
- Zu einem Treffen von Leuten gehen, die mehr Überwachung fordern (sich aber davon selbst nicht betroffen fühlen)
- Einen WLAN-Access-Point aufstellen, ohne Passwort, SSID z.B. „Open Guest“, „Gast-WLAN“, ...
- Meta-Daten aufzeichnen, auswerten und Pressewirksam veröffentlichen (deutlich machen, was man bereits aus Meta-Daten herauslesen kann [Person bestimmen], Inkompetenz der Leute hervorheben)
Akzeptanz und Nutzung Verschlüsselung in der Bevölkerung fördern
Aktion: | Verschlüsselungsberichte veröffentlichen und Leuten auf Parties zeigen. (?!) |
Erhoffter Effekt: | Schutz vor Massenüberwachung der Kommunikationskanäle durch Verschlüsselung |
Tatsächlicher Effekt: | unbekannt |
- GbuPG
- http://goldbug.sf.net Software erkunden
- Enigmail
- Alan Turing Film über Verschlüsselung zeigen
Look-Alike-Contest
Aktion: | Gesellschaftlicher Ausdruck von Solidarität mit bestimmten Personengruppen |
Erhoffter Effekt: | Stärkung des gesellschaftlichen Rückhalts für diese Gruppen, durch Verdeutlichung ihres Wertes für unsere Menschenrechte |
Tatsächlicher Effekt: | ungetestet |
Mögliche Formen
- Solidaritäts-(Tanz-)Party mit Look-Alike-Contest und Preisverleihung
- Demonstration mit Look-Alike-Contest und öffentlicher Preisverleihung
- Vorneweg die Doppelgänger und dahinter Leute mit Transparenten, die Bilder der „Originale“ hochhalten
- Sendet starkes Signal der Solidarität, da sich mehrere Leute so verkleiden, dass sie wie eine verfolgte Person aussehen und die Menge für sie jubelt.
Mögliche Personengruppen
- Whistleblower: Edward Snowden, Chelsea Manning, Julian Assange, ...
- Journalisten: Glenn Greenwald, Jacob Appelbaum
Wichtig: Nicht zu sehr auf Person konzentrieren! Es geht um die Solidarität der Gesellschaft mit beispielsweise Whistleblowern. Ohne den Rückhalt und Schutz der Gesellschaft, wird es in deren fall zukünftig immer weniger bis keine Leaks geben und damit keine neuen Erkenntnisse. Die Identitäten der bisherigen Whistleblower stehen stellvertretend für alle anderen bisherigen und zukünftigen.
Lesungen
Aktion: | Ideen/ Personen eine Stimme geben, die sonst nicht in der Gesellschaft wahrgenommen werden. |
Erhoffter Effekt: | (1) Stärkung des gesellschaftlichen Rückhalts für die thematisierten Personen und ihre Ziele. (2) Förderung eines breiten Diskurses zum jeweiligen Thema. |
Tatsächlicher Effekt: | Wurden nach der Lesung einige Zuhörer um Feedback gebeten? |
Vorab zu klären
- Welche Texte sind verfügbar? Unter welcher Lizenz stehen diese? (Anmeldung bei VG Wort)
- Wo soll gelesen werden? (Ansprechperson, Bedingungen, ...)
- Ideen: Hackerspace, Kneipe, Kirche, Volkshochschule, Literaturhaus, kommunale Kinos, kleine Theater, Kabarett-Bühnen, kleine alternative Veranstaltungshäuser, kleine/alternative Buchläden, Wohnzimmer, ...
- Wer liest? Mehrere Leser finden, wegen der Ausdauer und Abwechslung.
- Ideen: Schriftsteller, Schauspieler, ...
- Für gute Technik sorgen: Mikrofon und Lautsprechertechnik; vllt. sogar Lichttechnik
- Termin festlegen
- Plakate, Flyer etc.
- Webseite
- Pressearbeit
- Materialien (z.B. zum Vor-Ort-verteilen)
- Broschüre mit weitergehenden Infos & Leseempfehlungen fürs Publikum
- Feedbackbogen fürs Publikum
- Flyer mit Infos zum Thema von NGOs etc.
- How-To zum Organisieren einer Lesung
Termine
- Lesen gegen Überwachung \\ Unser Beitrag zum Safer Internet Day, 10.2.2015 (SID)
Überlegungen
- Textkriterien
- keine redundanten Informationen
- keine Schachtelsätze, sondern einfache Sprechsätze. Texte ggf. anpassen?
- Vortrageart
- lebendige Kommunikation, Kontakt zum Publikum halten, fast eine Aufführung, Authentizität, ruhiges/ besonnenes Gespräch mit dem Publikum
- Interviewer, der die Fragen stellt, als Einleitung zu den einzelnen Textstellen: z.B. „Warum hast du es getan?“
- Länge
- nicht länger als WWR-Text, max 1.5h
- ggf. bei längerem Text: 1h, Pause, 1h
Wichtig: Nicht zu sehr auf die Personen konzentrieren! Es geht um die Solidarität der Gesellschaft mit z.B. Whistleblowern. Ohne den Rückhalt und Schutz der Gesellschaft, wird es zukünftig immer weniger bis keine freigesetzten Dokumente geben und damit keine neuen Erkenntnisse. Edward Snowden steht hier exemplarisch für alle anderen Whistleblower.
Soli-Party
Aktion: | Motto-Party zur Solidarität mit Whistleblowern |
Erhoffter Effekt: | Solidarität in der Bevölkerung |
Tatsächlicher Effekt: | ... |
Organisatorisches
- Termin: 06.06. (zweiter Jahrestag der Snowden-Enthüllungen)
- Wir brauchen
- Musik
- [Shahid Buttar - NSA vs USA]
- MoTrip ft. Elmo - Guten Morgen NSA
- Assange's song (From Juice Rap News 20)
- The Guy From the NSA
- ...
- DJs
- Werbung
- Neues Motto wählen, das nach Spaß klingt. Bisher: „Whistleblower Soli-Party“
- „Tanzen für Netzfreiheit“
- „Tanz dich frei“
- ...
- Neues Motto wählen, das nach Spaß klingt. Bisher: „Whistleblower Soli-Party“
- Material
- stilisiertes Bild von Whistleblowern
- Trillerpfeifen
- Info-Flyer (allgemeine reichen, muss nichts Spezielles zum Event sein)
- Musik
Ideen
- http://covercam.tumblr.com/
"To ensure the visitor’s privacy and to avoid that someone from the outside gets the insight into the club and so the club won’t lose its mysterious attraction, security people put a sticker to cover the camera on your phone once you enter the club, like this blue sticker on my Iphone. I’ve got it in Berghain. I didn’t remove it because I thought that it doesn’t really make sense to remove it since I will be back there anyways ..."