Anschreiben an alte Schule

Aus Freiheit statt Angst!
Version vom 10. April 2015, 11:30 Uhr von Wir speichern nicht! (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: Textvorlage für private Anschreiben, die jede.r von uns an die eigenen Ex-Schulen schicken kann: (vielleicht braucht es noch eine zweite weniger schlei... humoristisc...)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Textvorlage für private Anschreiben, die jede.r von uns an die eigenen Ex-Schulen schicken kann:

(vielleicht braucht es noch eine zweite weniger schlei... humoristische Version)

[Personalisierte Ansprache]

Liebe xy,

[einleitendes Geplänkel, bitte personalisieren] schon lange mache ich mir Gedanken über die Weise, wie achtlos unsere Gesellschaft mit Privatsphäre und den davon abhängigen Freiheiten umgeht. Ich engagiere mich seit xxx aktiv gegen die zunehmende Überwachung der Menschen durch Geheimdienste, Behörden, Wirtschaft und vielen anderen Akteuren.

[Beziehung zur Schule herstellen, bitte personalisieren und beliebig dick auftragen ;)] Dabei denke ich oft zurück an das, was ich an der Dingsschule für Werte zu Freiheit und Demokratie vermittelt bekommen habe. Ich habe im Unterricht gelernt, dass Demokratie Meinungsfreiheit braucht und warum Politiker nicht erpressbar sein dürfen. Ich habe auch viel darüber gelernt, wie in der unmittelbaren Deutschen Geschichte Menschen manipuliert und zersetzt wurden, und dass es in meiner Verantwortung steht, dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder passieren kann. Ich habe aus meiner Schulzeit mitgenommen, was Aufklärung bedeutet und wie man ein mündiger Mensch wird.

[Überleitung, bitte Bezug herstellen] Nun melde ich mich, um mich für die Vermittlung dieses Wissens erkenntlich zu zeigen indem ich an das Gelernte erinnere und Sie bitte, dem Thema Privatheit Aufmerksamkeit an der Dingsschule zu geben. Warum sie wichtig ist für Freiheit und Demokratie, warum sie durch digitalisierte Überwachung massiv bedroht wird und was man dafür tun kann, um sie zu schützen.

[Das Problem] Viele junge Menschen machen sich über Privatheit gar keine Gedanken, die Nichtnutzung von Social Media wird sozial sanktioniert, junge Menschen schliddern oft ohne kritische Betreuung in eine Welt, in der demokratische Werte nicht mehr viel wert sind. Lehrkräfte vergeben, mit den besten Absichten, Hausaufgaben über Facebook oder WhatsApp und sind, wie auch die meisten Eltern und die Politik, überfordert, die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.

Derweil wächst das Misstrauen in einer Welt, in der wir von allen annehmen, dass sie uns ausspionieren. Verschwörungstheorien und Menschen mit Verfolgungswahn nehmen zu. Nur dass man mittlerweile gar nicht mehr von Wahn sprechen kann. Wir werden ja wirklich ständig verfolgt. Sei es durch Videoüberwachung auf der Straße und in öffentlichen Verkehrsmitteln, Kundenkarten, sei es durch die Geheimdienste, die unsere E-Mails mitschneiden und viel mehr wissen als, welche Internetseiten wir angesurft haben. Oder sei es durch das Gesundheitssystem, die Meldepflicht, die Datenhandelabkommen mit anderen Ländern zu Pasagier- und Bankdaten. Auch nachdem mehrere höchste Gerichte die Vorratsdatenspeicherung für verfassungswidrig erklärt haben, müssen wir fürchten, dass dieses "Zombie-Gesetz" erneut von den toten aufersteht.

Umso wichtiger ist es, dass gerade in den Schulen kritisch mit den neuen Medien umgegangen wird. Nicht, weil der technische Fortschritt nicht zu begrüßen wäre. Sondern, weil wir möchten, dass die Technik für den Menschen arbeitet und nicht gegen ihn.

Machen Sie Elterninformationsabende, bringen Sie das Thema in den Lehrplan ein. Fordern Sie die Lehrkräfte auf, ihr Verhalten kritisch zu hinterfragen. Veranstalten Sie einen Thementag oder ein Themenjahr zu Überwachung. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Dingsschule den Werten treu bleibt, die sie mir damals durch Herrn Z, Frau Mü und Herrn Y, vermittelt hat. Und ich möchte dazu beitragen.

Seitdem ich auf der Dingsschule war sind schon xx Jahre vergangen und ich habe zwischenzeitlich studiert, gearbeitet, ehrenamtlich engagiert [bitte streichen/ergänzen/präzisieren]. Kurz: ich bin im Thema ziemlich gut drin und könnte die Dingsschule dabei unterstützen sich diesem so wichtigen Thema kritisch zu nähern. Ich kann Kontakte zu Referenten vermitteln und Informationsmaterial raussuchen. Anbei eine kleine Broschüre, die Eltern erklärt, wie Sie den Umgang mit dem Internet mit ihren Kindern besprechen sollten. Es wurde erstellt von der EU-finanzierten Initiative Klicksave. Sie ist nicht perfekt, aber ein guter erster Einstieg.

Hier finden Sie auch ein ausführliches Handbuch mit Lehrmaterial: http://www.klicksafe.de/fileadmin/media/documents/pdf/klicksafe_Materialien/Lehrer_Lehrerhandbuch/Lehrerhandbuch_klicksafe_gesamt_2013.pdf