Ortsgruppen/Bad Kreuznach/Bericht zur Aktion Schäuble is watching you

Aus Freiheit statt Angst!

< Ortsgruppen | Bad Kreuznach
Version vom 01:27, 1. Jun. 2008 von Wir speichern nicht! (Diskussion)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Hier findet ihr den Bericht zur Aktion „Schäuble is watching you“ vom 14.05.2008 in Bad Kreuznach

AK Vorrat inszenziert "Schäuble is watching you"

Mitglieder des Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung (AK Vorrat) machten am 14. Mai 2008 mit der Aktion "Schäuble is watching you" in der Bad Kreuznacher Innenstadt gegen die erstarkende Überwachungspolitik der Bundesrepublik mobil.

Ein mit Flyern und Plakaten der Kooperationspartner AK Vorrat, Grüne Jugend und Piratenpartei bestückter Tapeziertisch am Salinenplatz diente als Basis und Infostand gleichermaßen. 4 AK-Vertreter standen dort ab 16 Uhr Rede und Antwort für interessierte Passanten, während 3 als Schäuble maskierte und mit selbstgebastelten Videokameras „bewaffnete“ AK´ler die Vorbeiziehenden „Überwachung live“ spüren ließen. Sirenengeheul und Ansagen aus dem Megaphon („Wir protestieren gegen die Totalprotokollierung und den Präventivstaat!“ „Anrufe bei Beratungsdiensten und Seelsorge sind Privatsache!“ „Wer möchte sich beim Sex ins Schlafzimmer filmen lassen?“ u. ä.) sorgten für die notwendige Aufmerksamkeit, während den Fußgängern per Kamera auf die Pelle gerückt wurde.

Florian Altherr vom AK Vorrat resümiert: "Die Reaktionen auf die Aktion waren sehr unterschiedlich. Einige Passanten klopften den AK-Aktivisten auf die Schultern, andere fühlten sich gestört, allerdings von der Demo und nicht dem eigentlichen Sinn der Aktion, nämlich Videoüberwachung persönlich spürbar zu machen." Kommentare wie: „Zum protestieren habt ihr Zeit, aber wer kümmert sich um meine Rente?“ und „Ich hab nix zu verbergen!“ fielen ebenso wie „Das erinnert mich an die Stasi!“ und „Finde ich sehr wichtig was ihr da macht, weiter so!“ so Altherr.

Die Wenigen, die sich an den Infostand trauten waren zumeist bereits schon informiert und sprachen ihre Zustimmung aus, während ältere Kaliber ihren Unmut kundtaten und sich als unbelehrbar zeigten. Gerade gegenüber den „Jungspunden“ des AK (im Schnitt etwa 20 Jahre) wurde des Öfteren geäußert, sie hätten selbst zu wenig Erfahrung, um aufzuklären. Eine Mitvierzigerin machte ihrem Unmut schließlich Luft:“Die deutsche Gesellschaft ist zu egoistisch und gleichgültig. Solange jeder einen Fernseher und was zum Fressen hat, ist alles andere egal.“ Sie finde das „sehr erschreckend“. Interessanterweise verschlüsseln sie und ihr Freundeskreis ihre E-Mails und bezahlen nur noch bar. Es gibt also noch Hoffnung für die Wertschätzung informationeller Selbstbestimmung.

Parallel zur Aktion wurde (auch per Flyer) auf das geplante Treffen im Jugendzentrum „Die Mühle“ am 19. Mai ab 19 Uhr aufmerksam gemacht, wo sich einige Tage später die Ortsgruppe Bad Kreuznach gründete.

Ein Zeitungsartikel zur Aktion findet sich unter: http://www.az-badkreuznach.de/region/objekt.php3?artikel_id=3283034

(Autor: durden von der Ortsgruppe Bad Kreuznach)

Persönliche Werkzeuge
Werkzeuge