Neuaufnahme der Arbeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Betreff: '''Neuaufnahme der Arbeit - [[AK-weite Vorabinitiative]]'''<br>
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{{intern:Podiumsdiskussion BT-Wahl2009 Bonn}}
<small><tt>[[Message-ID]]: <4AB626DB.8050807@vorratsdatenspeicherung.de></tt></small>
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{{intern:Podiumsdiskussion BT-Wahl2009 Bonn}}
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Hallo allerseits.
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{{intern:Podiumsdiskussion BT-Wahl2009 Bonn}}
Wie bereits über ML in einer Antwort auf eine Initiative von Michael
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(nochmals Dank) angekündigt, möchte ich die Strukturdebatte im AK jetzt
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nach der Demo wieder aufnehmen. Abweichend vom dort gesagten mache ich
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das nicht erst nach der Wahl in einer Woche, sondern schon heute. Unten
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steht auch, wieso.
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Ihr werdet mir sicher zustimmen, dass das Arbeitsklima im AK zur Zeit
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schlecht ist. Das Verhältnis auf den Listen von echter Aktivität zu
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Gemecker und Grundrauschen ist miserabel, und in aller Regel ist
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Kompromissbereitschaft und Nachsicht nicht zu erkennen. Das sind denkbar
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schlechte Voraussetzungen, um wichtige Fragen des AK zu beantworten, an
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denen wir bereits zu besseren Zeiten gescheitert sind. Meine Vermutung
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ist, dass wir mit dem erneuten Versuch ebenso grandios scheitern werden,
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wenn wir nicht vorab - und nur darum geht es mir im Moment - etwas
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grundsätzlich anderes versuchen.
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Mein Ansatzpunkt dabei ist, die zuletzt in Wiesbaden angerissene Frage
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nach der Identität des AK zu stellen, und erst mal nur die beantworten
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zu lassen. Ich meine damit die Frage, ob der AK sich selbst eher als
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zahlenmäßig großes Bündnis von Bürgerrechtlern verstehen will, das
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selbständig Initiative ergreift und zur Umsetzung der Pläne auf die
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assoziierten Orgas (Foebud etc.) zurückgreift, oder ob sich der AK im
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wesentlichen zurückentwickelt zu seiner Entstehungsidee, also einer
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Koordinierungsinstanz für die verschiedenen Orgas.
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Ersteres wäre eine große, basisdemokratische Gruppierung mit vielen
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gleichberechtigten Aktiven, die einfach 'etwas machen', aber sich mit
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den bekannten Problemen auseinandersetzen müssen. Letzteres wäre dann
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eine Rückentwicklung zu einem Kern-AK, in dem nur wenige Leute wirklich
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aktiv sind, die dann aber ungestört um so effektiver arbeiten.
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Ich hoffe dabei, dass diese Frage eindeutig zugunsten der ersten Option
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beantwortet wird. Gleichzeitig muss dann aber dazu gesagt werden, dass
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es ein 'weiter wie bisher' nicht geben kann. Alle, die beim AK mitmachen
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wollen, müssen sich darüber klar werden, dass diese Grabenkämpfe enorme
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Kräfte kosten und im Endeffekt nichts bringen, sondern nur dem
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politischen Gegner nutzen. Es gilt dann die Botschaft zu vermitteln,
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dass man es nie allen wird recht machen können, und das es immer Dinge
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geben wird, die für den einen oder anderen nicht akzeptabel sind. Damit
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muss man dann umzugehen lernen, oder die Konsequenzen ziehen.
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Exemplarisch sei hier die immer wieder, und oft zu recht angemahnte
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Transparenz genannt. Viel zu oft sind aber aus Reihen des AK
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Informationen zu diesem und jenem eingefordert worden, die angeblich
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gefehlt haben, aber durchaus mit einem gewissen Aufwand im Wiki o.ä. zu
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finden gewesen wären. Hier schien mir manchmal ein völlig unangebrachtes
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Anspruchsdenken vorzuherrschen, das die ohnehin schon aktiven Leute im
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AK zusätzlich noch mit der Erwartungshaltung auf schön zusammengestellte
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Informationssammlungen in mundgerechten Häppchen konfrontiert. So was
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wirkt sich nicht gut auf die Arbeitsmoral aus, und die Zahl derer, die
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wegen dieses Anspruchsdenkens lieber weniger oder gar nichts mehr
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machen, ist besorgniserregend. Und Arbeitskreis bedeutet genau nicht,
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andere für sich und die eigene Bequemlichkeit arbeiten zu lassen.
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Das Transparenzthema selbst will ich hier und jetzt gar nicht erörtern,
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sondern damit nur die o.g. Notwendigkeit von Kompromissbereitschaft und
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Nachsicht illustrieren. Mit Maximalforderungen und Anspruchsdenken kann
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man jede noch so gut aufgestellte Initiative an die Wand fahren. Meinem
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Verständnis nach ist der AK kein Kommunikations- oder
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Gruppendynamik-Experiment mit Selbstzweck, sondern ein
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ergebnisorientiertes Bündnis von Menschen mit einer gewissen gemeinsamen
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Sorge. Versuche von einzelnen Leuten, den AK für die Realisierung ihrer
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Wunschvorstellungen von politischer Arbeit oder Kommunikationsstrukturen
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zu nutzen, sollten sich zwingend an diesem Ziel orientieren und
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entsprechend bewertet und eingegrenzt werden.
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Ich sehe es insofern als erforderlich an, dass jeder einzelne über
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unsere Ansprüche an uns selbst neu nachdenkt, und sich ehrlich fragt,
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was uns als AK und ihm als Person wichtiger ist. Den Versuch, es allen
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recht zu machen und all die guten Ideen zu vereinen und umzusetzen,
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können wir wohl angesichts der Erfahrungen der letzten Monate und Jahre
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getrost als gescheitert ansehen. So können wir nicht weitermachen, denn
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die Zahl der AK-ler hat sich in erschreckendem Maße verringert. Das
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haben wir zuletzt bei der Demo gesehen, wo wir definiv zu wenig aktive
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Helfer hatten.
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Mal davon ausgehend, dass diese Erkenntnisse im Kern auf Eure Zustimmung
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treffen, sind wir - die Option 'Kern-AK mal verwerfend - gezwungen, an
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dieser Stelle etwas zu unternehmen, wenn wir den AK erhalten wollen. Mir
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schwebt da so etwas wie ein neu formulierter 'Ehren'-Kodex für AK-ler
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vor, der die o.a. Tugenden (Eigeninitiative, Toleranz, Nachsicht,
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Zielorientierung) angemessen ausformuliert. Das könnte dann - und
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deswegen schreibe ich schon heute, und nicht erst nach der Wahl - Teil
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der demnächst erforderlichen Neuanmeldung der AK-ler im Zuge der
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Umstellung der Mailinglisten sein. Ob man das explizit im Sinne von
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Nutzungsbedingungen macht oder nur als wohlfeile Absichtserklärung
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formuliert, sei für den Moment hintenangestellt.
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Meine Hoffnung dabei ist, die Rückbesinnung auf unser eigentliches Ziel
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anzustoßen und eine moralisch legitimierte Basis dafür zu schaffen, wie
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man mit Problemen und Streitigkeiten umgeht. Mit einer derartigen
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Wertebasis, die jeder im AK anerkannt hat, können wir dann die
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eigentlichen Lösungen für die Strukturfragen erarbeiten, die bei den
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bisherigen Initiativen immer ungeschützt 'in der Luft hingen' und
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ergebniswirksam angegriffen und totdiskutiert wurden.
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Meinungen?
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Mit freundlichen Grüßen
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Kai-Uwe Steffens
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Version vom 21. September 2009, 12:48 Uhr

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

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Ulrich Kelber
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  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
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  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
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Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

Podiumsdiskussion in Bonn zur Bundestagswahl 2009

Gemeinsam mit der Humanistischen Union (HU) wollen wir Ende September eine Podiumsdiskussion veranstalten, wo die Bonner Bundestags-KandidatInnen Rede und Antwort stehen sollen. Wer noch mehr über die HU wissen will, kann sich einen schönen Beitrag bei den Gesellschaftern anhören.

Die Veranstaltung findet am 23.9. um 19.00 Uhr in den Räumen der ESG statt. Details siehe hier.

Geplant ist, dass wir (AK Vorrat Bonn) den Themenblock "Staatliche Überwachungsmaßnahmen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)" übernehmen. Auftakten werden wir mit einem einführenden Statement bzw. kurzen Thesenvortrag (ca. 2 - 5 Min.). Die Politiker antworten darauf und stellen ihre Position dar. Dabei wird auch noch ein Moderator am Podium aktiv sein.

Auf diese Wikiseite soll unser Redebeitrag und die Formulierung unserer Fragen entwickelt werden.

Kurze Vorstellung des AK-Vorratsdatenspeicherung

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat sich, wie der Name schon sagt, anläßlich der Gesetzesinitiative zur Vorratsdatenspeicherung gegründet. Er ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern in über 50 Ortsgruppen, die sich für den Schutz unserer Freiheitsrechte in Zeiten ausufernder Überwachung einsetzen. Wir wollen in einer Welt leben, in der man sich unbefangen für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen kann, ohne sich ständig überwacht und beobachtet zu fühlen.

In Bonn hat sich seit dem bundesweiten Aktionstag gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 6.11.2007, den wir hier mit einer Mahnwache auf dem Münsterplatz begangen haben, eine Gruppe besorgter Menschen zusammengefunden, die über eine Mailingliste im Kontakt stehen und bei Bedarf aktiv wird, wie z.B. heute hier.

Unser Thesenvortrag

  • Die Vorratsdatenspeicherung ist ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Privatsphäre unbescholtener BürgerInnen. Jede Sammlung von Daten ist gefährdet, missbräuchlich genutzt zu werden, siehe Post, Telekom, etc. Im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung werden hochsensible Informationen gesammelt und bei den Providern vorgehalten. Damit hat eine nicht überschaubare Menge an Personal vor Ort Zugriff auf diese Daten. Es können Bewegungsprofile erstellt, geschäftliche Kontakte rekonstruiert und Freundschaftsbeziehungen identifiziert werden. Auch Rückschlüsse auf den Inhalt der Kommunikation, auf persönliche Interessen und die Lebenssituation der Kommunizierenden werden möglich. Das bedeutet ggf. bares Geld für Spione in den Unternehmen. Legalen Zugriff auf die Daten haben Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar ausländische Staaten [1].
  • Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze. Die Staatsmacht behauptet, die Sicherheit der Bürger sei nur dadurch zu gewährleisten, dass man sie ständig überwacht. Dadurch steigt aber nicht sie Sicherheit, im Gegenteil: Es steigt die Gefahr staatlicher Übergriffe und Willkür.
  • Der "Kampf gegen den Terror" ist nur ein Vorwand, um Bürgerrechte abzubauen. Allein im Jahr 2008 starben nur in Deutschland 4.467 Menschen im Straßenverkehr, also rund 1,5 mal so viel wie beim Anschlag vom 11.9.2001. Marschiert die Bundeswehr deshalb bei VW ein? Legt das Innenministerium deswegen ein Bewegungsprofil jedes Opelfahrers an? Fordert das Bundesverkehrsministerium eine Stoppseite vor dem Internetauftritt von Porsche? Wir sagen: Die Ausreden ändern sich, die Maßnahmen bleiben. Egal, ob die Suche nach Bin Laden, Killerspiele oder Kinderpornografie als Begründung herhalten müssen, in erster Linie geht es darum, Bürger besser kontrollieren zu können. Wer sich dagegen wehrt, wird in die kriminelle Ecke gestellt.
  • Bürger sind keine Terroristen. Die Unterstellung der Sicherheitspolitiker, dass jeder, der theoretisch ein Verbrechen begehen könnte, grundsätzlich wie ein Verbrecher zu behandeln ist, sofern er nicht ständig das Gegenteil beweist, offenbart gewaltige Defizite im Vertrauensverhältnis zwischen Volk und Staatsmacht. Das ist kein Klima, in dem Demokratie (aktive Teilhabe der Bürgerschaft) gedeihen kann!

Unsere Fragen

  • Für welche Maßnahmen zur Verbesserung des Datenschutzes werden Sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen?
    Was plant Ihre Partei, um Datenmissbrauch wie bei Lidl, Post und Telekom künftig besser vorzubeugen?
  • Noch vor Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes wurde der Wunsch nach Ausdehnung der Maßnahmen laut.
    Welche weiteren Internetinhalte will Ihre Partei sperren?[2]
  • Bei den Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung, BKA-Gesetz und schließlich Internetsperren offenbarte sich eine immer breiter werdende Kluft zwischen der Meinung von Parlamenten und den Ansichten der InternetnutzerInnen.
    Sehen Sie das als Problem an? Wie sehen Ihre konkreten Pläne zur Lösung aus?

Materialsammlung

Standpunkte der KandidatInnen

Ulrich Kelber
.. twittert seinen Wahlkampf
  • Er ist gegen die Online-Durchsuchung
Darstellung seines Standpunkts auf seiner Homepage
  • Stimmt für das BKA-Gesetz (12.11.2008)
Quelle (2009-09-07 01:32 Uhr)
"Bürgerrechte und der Schutz der Privatsphäre sind für mich sehr hohe Güter, deren Erhalt ich für überaus wichtig halte. Das heute zur Abstimmung stehende BKA-Gesetz greift sehr stark - für mein Empfinden zu stark - in diesen geschützten menschlichen Bereich ein. Da sich meine Fraktion aber mit großer Mehrheit für dieses Gesetz ausgesprochen hat, werde ich dem Gesetz zustimmen. Dabei anerkenne ich auch, dass die Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion in den Verhandlungen noch eine Reihe von Verbesserungen erzielt haben. Anders als bei dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, bei dem ich gegen das Mehrheitsvotum meiner Fraktion mit "Nein" gestimmt hatte, halte ich das Pro oder Contra zum BKA-Gesetz nicht für eine Gewissensfrage. Auch halte ich das Gesetz nicht für grundgesetzwidrig, wie die meisten Experten bei der Anhörung zum BKA-Gesetz bestätigt haben. Deshalb halte ich mich an die Regeln meiner Fraktion und stimme mit "Bauchschmerzen" für den Gesetzentwurf."
  • Stimmt gegen die Vorratsdatenspeicherung (9.11.2007)
Quelle (2009-09-07 02:56 Uhr)
"Dem Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG kann ich vor allem wegen der Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung nicht zustimmen. Ich anerkenne sehr wohl, dass es bei den Neuregelungen zur Telekommunikationsüberwachung auch Verbesserungen geben soll, die Speicherung aller Kommunikationsdaten für sechs Monate auf Vorrat stoßen bei mir aber auf so erhebliche rechtliche und verfassungsrechtliche Bedenken, dass ich dem Gesetzentwurf insgesamt nicht zustimmen kann. Mit der verdachtsunabhängigen Speicherung wird das Verhältnis zwischen Staat und Bürger nachhaltig zum Schlechten verändert."
Katja Dörner
.. twittert ihren Wahlkampf

Fußnoten

  1. Auf dem Gebiet der Strafverfolgung sieht ein Beschluss der Bundesregierung vom 28. September 2007 vor, dass Deutschland dem „Übereinkommen des Europarats über Computerkriminalität“ beitreten soll. Dieser Beitritt wird 52 Staaten in Europa und weltweit den Zugriff auf die ab 2008 in Deutschland zu speichernden Vorratsdaten eröffnen – nicht nur zur Verfolgung von Computerstraftaten, sondern jeglicher im Ausland mit Strafe bedrohter Handlung.
  2. Wiefelspütz hat dementiert, dass er in einem Interview der Berliner Zeitung eine Ausweitung der Internetsperre auf andere Bereiche gefordert hat. Thomas Strobl (CDU) hat die Zensur von Killerspielen gefordert. Von der Leyen dementiert Absicht auf Sperrausweitungen. Auch Zypries hält sich sprachlich die Hintertür offen.

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