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Pressemitteilung vom 06.11.2007, 22.00 Uhr:
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== Demonstrationen in über 40 Städten gegen den Überwachungsstaat und für die Grundrechte ==
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Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, werden alle Bundesbürger schon 2008 Teil eines gigantischen Überwachungsstaates. Wer mit wem, wo und wann gesprochen und gemailt hat, soll künftig kein Geheimnis mehr bleiben.
  
Über 120 Menschen demonstrierten gegen die Vorratsdatenspeicherung
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Um die Vorratsdatenspeicherung in letzter Sekunde zu stoppen, gehen heute Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland auf die Straße. Seit heute (6.11.), 17 Uhr, laufen Demonstrationen in über 40 Städten in Deutschland; darunter Berlin, Bremen, Augsburg, Hannover, Frankfurt und Stuttgart.
  
Herausgeber: Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung / Ortsgruppe Kassel
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Trotz Regen und Temperaturen um die 2 Grad C° waren gegen 18:30 weit über 7000 Bürger auf der Straße.
  
Über 120 besorgte Bürgerinnen und Bürger folgten dem Aufruf des
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In Berlin werden 18:00 Uhr 1500 Teilnehmer gemeldet.
Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung und demonstrierten heute
 
in Kassel gegen die geplante Totalüberwachung von Telefon-, E-Mail- und
 
Internetkommunikation. Bei der Auftaktkundgebung am Königsplatz wies Heiko
 
Stamer (Ortsgruppe Kassel des Arbeitskreis
 
Vorratsdatenspeicherung) mit Nachdruck darauf hin: "Der Gesetzentwurf der
 
Bundesregierung stellt alle Menschen unter einen Generalverdacht. Dagegen
 
protestieren wir!". Denn ohne konkreten Verdacht werden sensible Daten der
 
gesamten Bevölkerung monatelang gespeichert. Frau Dr. Rotraud Gitter
 
(Universität Kassel) kritisierte die massiven Eingriffe in das
 
Fernmeldegeheimnis und die informationelle Selbstbestimmung, welche ihrer
 
Meinung nach nicht nur gegen das Grundgesetz sondern auch gegen die Europäische
 
Menschenrechtskonvention verstoßen. Schließlich stellten Sascha Brandhoff
 
(selbständiger IT-Dienstleister im Landkreis Waldeck-Frankenberg) und Heinrich
 
Triebstein (Organisator des Projekts "Eine andere Welt ist möglich -- wie
 
denn?" aus Kassel) Bezüge zur Politik der "Angst-Mache" her. Der anschließende
 
Demonstrationszug entlang der Oberen Königsstraße mündete in einer Mahnwache
 
für die Grundrechte, die vor dem Rathaus abgehalten wurde. Dort sangen die
 
Teilnehmer das Lied "Die Gedanken sind frei", um auf die drohenden
 
Grundrechtseingriffe aufmerksam zu machen. Die Demonstration in Kassel war eine
 
Veranstaltung im Rahmen des bundesweiten Aktionstags gegen die
 
Vorratsdatenspeicherung, an dem in über 40 Städten und Gemeinden tausende
 
Menschen teilnahmen.
 
  
Frei verwendbare Fotos: http://ftp.ccc.de/akvorrat/Kassel/Foto/
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Zunächst gab es Redebeiträge von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und Petra Pau (Linke), die darauf hinwiesen, dass das Bundesverfassungsgericht bereits vor Jahren die Vorratsdatenspeicherung für illegal erklärt hat. Hans-Christian Ströbele (B90/ Die Grünen) kritisierte die große Koalition scharf und kündigte an, dass die Grünen im Bundestag geschlossen gegen die Vorratsdatenspeicherung stimmen werden.
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Anschließend setzten die Teilnehmer mit einer Lichterkette zum Brandenburger Tor leuchtende Zeichen für die Grundrechte und sangen zusammen mit Hans-Christian Ströbele das Lied "Die Gedanken sind frei". Singend zogen über 500 Demonstranten auf die Treppe vor dem Reichstag, wo sie die Grundrechte feierten. Die Polizei hielt sich zurück.
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(Weitere Informationen unter http://presse.vorratsdatenspeicherung.de)
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Anlass der Demonstrationen ist die Abstimmung des Deutschen Bundestags am 9. November über den Gesetzesentwurf zur Neugestaltung der Telekommunikationsüberwachung. Das Gesetz soll ab 2008 für Sicherheitsbehörden rückblickend über 6 Monate nachvollziehbar machen, wer mit wem per Telefon oder E-Mail in Kontakt stand, bei Handy-Nutzung einschließlich des Standorts, und wer wann das Internet genutzt hat.
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Betroffen von der geplanten Vorratsdatenspeicherung sind alle Bürger in Deutschland, während sich die eigentlichen Zielgruppen mit minimalen Aufwand aus dem Überwachungsnetz befreien können und somit von den Maßnahmen gar nicht betroffen werden. Die Behörden sind derweil mit der Auswertung allerlei trivialer Daten beschäftigt.
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Diese Pläne der Regierungskoalition zur Aufzeichnung von Informationen über die Kommunikation, Beziehungen, Bewegung und Mediennutzung jedes Bürgers stellen die bislang größte Gefahr für unser Recht auf ein furchtloses, selbstbestimmtes und privates Leben dar. Denn ein selbstbestimmtes Leben ist die Voraussetzung für demokratisches Engagement. Nur in Freiheit kann alle Staatsgewalt vom Volke ausgehen, wie es unser Grundgesetz vorsieht. Daher muss die Vorratsdatenspeicherung als verfassungswidriger Generalangriff auf Bürgerrechte und Datenschutz in Deutschland gestoppt werden.
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Beispiele für Missbrauch von Überwachungsdaten:
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http://www.daten-speicherung.de/wiki/index.php/Fälle_von_Datenmissbrauch_und_-irrtümern
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=== Links: ===
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* Informationen und Updates zur Demonstration am 6. 11.:
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** https://presse.vorratsdatenspeicherung.de/
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* Aktuelle Bilder erhalten Sie zur honorarfreien Verwendung unter:
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** http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Aktuelle_Fotos
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=== Ansprechpartner für Presseanfragen (bitte nicht veröffentlichen): ===
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* Ricardo Cristof Remmert-Fontes, Tel. 0170-2487266, rcrf@vorratsdatenspeicherung.de
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* Ralf Bendrath, Tel. 0179-2154614, bendrath@zedat.fu-berlin.de
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* Werner Hülsmann, Tel.: 07531-3659056 oder 0177-2828681, werner@fiff.de
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* padeluun, Tel. 0521-175254, padeluun@foebud.org
  
 
[[Kategorie:Endspurt/Presse]]
 
[[Kategorie:Endspurt/Presse]]

Version vom 6. November 2007, 22:31 Uhr

Demonstrationen in über 40 Städten gegen den Überwachungsstaat und für die Grundrechte

Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, werden alle Bundesbürger schon 2008 Teil eines gigantischen Überwachungsstaates. Wer mit wem, wo und wann gesprochen und gemailt hat, soll künftig kein Geheimnis mehr bleiben.

Um die Vorratsdatenspeicherung in letzter Sekunde zu stoppen, gehen heute Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland auf die Straße. Seit heute (6.11.), 17 Uhr, laufen Demonstrationen in über 40 Städten in Deutschland; darunter Berlin, Bremen, Augsburg, Hannover, Frankfurt und Stuttgart.

Trotz Regen und Temperaturen um die 2 Grad C° waren gegen 18:30 weit über 7000 Bürger auf der Straße.

In Berlin werden 18:00 Uhr 1500 Teilnehmer gemeldet.

Zunächst gab es Redebeiträge von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und Petra Pau (Linke), die darauf hinwiesen, dass das Bundesverfassungsgericht bereits vor Jahren die Vorratsdatenspeicherung für illegal erklärt hat. Hans-Christian Ströbele (B90/ Die Grünen) kritisierte die große Koalition scharf und kündigte an, dass die Grünen im Bundestag geschlossen gegen die Vorratsdatenspeicherung stimmen werden.

Anschließend setzten die Teilnehmer mit einer Lichterkette zum Brandenburger Tor leuchtende Zeichen für die Grundrechte und sangen zusammen mit Hans-Christian Ströbele das Lied "Die Gedanken sind frei". Singend zogen über 500 Demonstranten auf die Treppe vor dem Reichstag, wo sie die Grundrechte feierten. Die Polizei hielt sich zurück.

(Weitere Informationen unter http://presse.vorratsdatenspeicherung.de)

Anlass der Demonstrationen ist die Abstimmung des Deutschen Bundestags am 9. November über den Gesetzesentwurf zur Neugestaltung der Telekommunikationsüberwachung. Das Gesetz soll ab 2008 für Sicherheitsbehörden rückblickend über 6 Monate nachvollziehbar machen, wer mit wem per Telefon oder E-Mail in Kontakt stand, bei Handy-Nutzung einschließlich des Standorts, und wer wann das Internet genutzt hat.

Betroffen von der geplanten Vorratsdatenspeicherung sind alle Bürger in Deutschland, während sich die eigentlichen Zielgruppen mit minimalen Aufwand aus dem Überwachungsnetz befreien können und somit von den Maßnahmen gar nicht betroffen werden. Die Behörden sind derweil mit der Auswertung allerlei trivialer Daten beschäftigt.

Diese Pläne der Regierungskoalition zur Aufzeichnung von Informationen über die Kommunikation, Beziehungen, Bewegung und Mediennutzung jedes Bürgers stellen die bislang größte Gefahr für unser Recht auf ein furchtloses, selbstbestimmtes und privates Leben dar. Denn ein selbstbestimmtes Leben ist die Voraussetzung für demokratisches Engagement. Nur in Freiheit kann alle Staatsgewalt vom Volke ausgehen, wie es unser Grundgesetz vorsieht. Daher muss die Vorratsdatenspeicherung als verfassungswidriger Generalangriff auf Bürgerrechte und Datenschutz in Deutschland gestoppt werden.

Beispiele für Missbrauch von Überwachungsdaten: http://www.daten-speicherung.de/wiki/index.php/Fälle_von_Datenmissbrauch_und_-irrtümern

Links:

Ansprechpartner für Presseanfragen (bitte nicht veröffentlichen):

  • Ricardo Cristof Remmert-Fontes, Tel. 0170-2487266, <enkode>rcrf@vorratsdatenspeicherung.de</enkode>
  • Ralf Bendrath, Tel. 0179-2154614, <enkode>bendrath@zedat.fu-berlin.de</enkode>
  • Werner Hülsmann, Tel.: 07531-3659056 oder 0177-2828681, <enkode>werner@fiff.de</enkode>
  • padeluun, Tel. 0521-175254, <enkode>padeluun@foebud.org</enkode>