Ortsgruppen/Siegen/Privacy-Workshop/Pressemitteilung: Unterschied zwischen den Versionen

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Wahrscheinlich wird erst das Bundesverfassungsgericht den Gesetzgeber in die Schranken des Grundgesetzes zurückverweisen können. Unterdessen treiben Bundes- und Landesregierungen mit unverminderter Geschwindigkeit weitere Vorhaben zur Datensammlung und Massenüberwachung voran. Als Beispiele seien hier das BKA-Gesetz (u.a. mit der sogenannten Online-Durchsuchung), die Einführung biometrischer Personalausweise, die europäische Flugreisedatenbank und die kürzlich bekanntgewordene nordatlantische Kooperation bei der Postüberwachung genannt. Diese Vorgänge zeigen deutlich, dass eine breite Bürgerrechtsbewegung als Korrektiv zur allgegenwärtigen Sicherheitshysterie dringend erforderlich ist.
 
Wahrscheinlich wird erst das Bundesverfassungsgericht den Gesetzgeber in die Schranken des Grundgesetzes zurückverweisen können. Unterdessen treiben Bundes- und Landesregierungen mit unverminderter Geschwindigkeit weitere Vorhaben zur Datensammlung und Massenüberwachung voran. Als Beispiele seien hier das BKA-Gesetz (u.a. mit der sogenannten Online-Durchsuchung), die Einführung biometrischer Personalausweise, die europäische Flugreisedatenbank und die kürzlich bekanntgewordene nordatlantische Kooperation bei der Postüberwachung genannt. Diese Vorgänge zeigen deutlich, dass eine breite Bürgerrechtsbewegung als Korrektiv zur allgegenwärtigen Sicherheitshysterie dringend erforderlich ist.
  
Im Zusammenhang mit 2. Europäischen Datenschutztag plädierte zuletzt der Landesdatenschutzbeauftrage von Mecklenburg-Vorpommern, Karsten Neumann, dafür, Jugendliche besser auf die Gefahren im Internet vorzubereiten.[1] Schüler würden vielfach zu unbedarft über die Folgen von etwa Äußerungen in Chats absehen. "Häufig ist es, als setze sich ein 18-jähriger Fahranfänger in das schnelle Auto von Papa und brause mit Vollgas los", so Neumann. Daher haben wir uns als Siegener Ortsgruppe für den 7. und 8. März speziell ein Aufklärungs-, Diskussions- und Workshopangebot für Schüler vorgenommen.
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Im Zusammenhang mit 2. Europäischen Datenschutztag plädierte zuletzt der Landesdatenschutzbeauftrage von Mecklenburg-Vorpommern, Karsten Neumann, dafür, Jugendliche besser auf die Gefahren im Internet vorzubereiten.[1] Schüler würden bspw. vielfach zu unbedarft mit Bildern und Wortbeiträgen auf Internetplattformen sein. "Häufig ist es, als setze sich ein 18-jähriger Fahranfänger in das schnelle Auto von Papa und brause mit Vollgas los", so Neumann. Daher haben wir uns als Siegener Ortsgruppe für den 7. und 8. März speziell ein Aufklärungs-, Diskussions- und Workshopangebot für Schüler vorgenommen.
  
 
Den Anfang wird eine offene Diskussionsrunde am Freitag Abend machen. Jugendliche nutzen heute weitgehend freizügig soziale Netze im Internet wie mySpace, SchuelerCC, StudiVZ etc. und geben darin eine Menge persönlicher Daten preis. "Oft sind sich die Jugendlichen gar nicht bewusst, dass ihre Daten öffentlich im Netz stehen und damit natürlich auch missbraucht werden können", so Christoph Brüning vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung. Nach einer kurzen Einführung über den aktuellen Stand digitaler Identitäten im Netz, werden alltagsnahe Fragen angegangen:
 
Den Anfang wird eine offene Diskussionsrunde am Freitag Abend machen. Jugendliche nutzen heute weitgehend freizügig soziale Netze im Internet wie mySpace, SchuelerCC, StudiVZ etc. und geben darin eine Menge persönlicher Daten preis. "Oft sind sich die Jugendlichen gar nicht bewusst, dass ihre Daten öffentlich im Netz stehen und damit natürlich auch missbraucht werden können", so Christoph Brüning vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung. Nach einer kurzen Einführung über den aktuellen Stand digitaler Identitäten im Netz, werden alltagsnahe Fragen angegangen:

Version vom 5. Februar 2008, 19:00 Uhr

Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung veranstaltet den ersten Privacy-Workshop 2008 für Schüler in Siegen

Anlässlich des Inkraftretens des Gesetzes zur Vorratsdatenspeicherung am 1.1.2008 veranstaltet die Ortsgruppe Siegen des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung in der BlueBox Siegen am 7. und 8. März den ersten Privacy-Workshop 2008 für Schülerinnen und Schüler aus der Region.

Viele Organisationen und Einzelpersonen haben sich im letzten Jahr gegen die Vorratsspeicherung der Kommunikationsverbindungsdaten engagiert. Im November 2007 wurde das umstrittene Gesetz dennoch vom Bundestag beschlossen und ist schließlich am 1.1.2008 in Kraft getreten.

Wahrscheinlich wird erst das Bundesverfassungsgericht den Gesetzgeber in die Schranken des Grundgesetzes zurückverweisen können. Unterdessen treiben Bundes- und Landesregierungen mit unverminderter Geschwindigkeit weitere Vorhaben zur Datensammlung und Massenüberwachung voran. Als Beispiele seien hier das BKA-Gesetz (u.a. mit der sogenannten Online-Durchsuchung), die Einführung biometrischer Personalausweise, die europäische Flugreisedatenbank und die kürzlich bekanntgewordene nordatlantische Kooperation bei der Postüberwachung genannt. Diese Vorgänge zeigen deutlich, dass eine breite Bürgerrechtsbewegung als Korrektiv zur allgegenwärtigen Sicherheitshysterie dringend erforderlich ist.

Im Zusammenhang mit 2. Europäischen Datenschutztag plädierte zuletzt der Landesdatenschutzbeauftrage von Mecklenburg-Vorpommern, Karsten Neumann, dafür, Jugendliche besser auf die Gefahren im Internet vorzubereiten.[1] Schüler würden bspw. vielfach zu unbedarft mit Bildern und Wortbeiträgen auf Internetplattformen sein. "Häufig ist es, als setze sich ein 18-jähriger Fahranfänger in das schnelle Auto von Papa und brause mit Vollgas los", so Neumann. Daher haben wir uns als Siegener Ortsgruppe für den 7. und 8. März speziell ein Aufklärungs-, Diskussions- und Workshopangebot für Schüler vorgenommen.

Den Anfang wird eine offene Diskussionsrunde am Freitag Abend machen. Jugendliche nutzen heute weitgehend freizügig soziale Netze im Internet wie mySpace, SchuelerCC, StudiVZ etc. und geben darin eine Menge persönlicher Daten preis. "Oft sind sich die Jugendlichen gar nicht bewusst, dass ihre Daten öffentlich im Netz stehen und damit natürlich auch missbraucht werden können", so Christoph Brüning vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung. Nach einer kurzen Einführung über den aktuellen Stand digitaler Identitäten im Netz, werden alltagsnahe Fragen angegangen:

Brauchen wir überhaupt noch Privatsphäre oder machen Partyvideos und Bikinibilder Vorstellungsgespräche ohnehin überflüssig? Wieviele Bonuspunkte ist es mir wert, dass die Werbeindustrie weiß, welche Kondome ich kaufe? Und wer kann eigentlich alles meine Bilder in SchuelerCC wirklich sehen?

Am Samstag heißt es dann: Hands-on! Gemeinsam mit den Teilnehmern erarbeiten wir die Grundzüge von Anonymisierungsdiensten und Verschlüsselungstools und probieren sie am eigenen, mitgebrachten Rechner aus – vereinzelt kann auch ein Rechner bereitgestellt werden, wenn eine Schülerin oder ein Schüler keinen eigenen Rechner mitbringen kann. Anhand von konkreten Beispielen wird gezeigt, wie sich unverschlüsselte Daten in einem W-LAN abfangen lassen oder wie leicht Anonymisierungsdienste und Verschlüsselungstools einzurichten und zu benutzen sind.

Die Freitag Abend Diskussion steht allen Interessierten offen. Der Workshop-Teil am Samstag ist hingegen auf 15 Teilnehmer beschränkt. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an privacyworkshop@vorratsdatenspeicherung.de. Die Teilnahme ist natürlich kostenlos.

[1] http://www.heise.de/newsticker/meldung/102891/from/atom10

Ansprechpartner vor Ort

Christoph Brüning Am Kornberg 43/App. 26

57076 Siegen

Tel.: 0271 2385964

http://siegen.vorratsdatenspeicherung.de/